HypnoBox - Die Selbsthypnose-Revolution

HypnoBox - Die Selbsthypnose-Revolution
19.10.2021


Ausgangssituation und Methodik:

Damit eine Hypnose-App als Medizinprodukt gelten darf, sind eine Reihe an Wirksamkeitsnachweisen erforderlich. Die Längsschnittstudie hatte den Auftrag, den Effekt der täglichen Hypnose per App auf Ein- und Durchschlafstörungen zu untersuchen. Dafür wurden drei Messzeitpunkte gewählt.

 


Während der ersten beiden Messzeitpunkte wurde die Hypnose-App täglich vor dem Schlafengehen genutzt und das Schlafverhalten mit einer Schlafmatte objektiv gemessen. Eine alternative Gruppe (Placebo-Gruppe) hörte sich jeden Abend vor dem Schlafen ein Märchen an. Eine dritte Kontrollgruppe hörte sich nichts an. 



Die biologische Messung umfasste die gesamte REM-Schlafdauer, die Tiefschlafdauer, die Schlafdauer und die Aufwach-Anzahl sowie den Schlafqualitätsindex (Sleep Score). 

Sie wurde durch valide subjektive Skalen der Empfindung ergänzt. Die Befragungen zu den Zeitpunkten T0, T1 und T2 setzen sich aus einer Kombination von drei validierten Fragebögen zusammen: dem Pittsburgh Schlafqualitätsindex (PSQI), dem Insomnia Severity Index (ISI) und dem Multidimensional Fatigue Inventory (MFI).

Dritt- und Kontrollvariablen umfassten die Gesundheit, den BMI, das Stresslevel, Urlaub/Jetlag sowie Substanzen und Gewohnheiten, die das Schlafverhalten beeinträchtigen können. 


Umsetzung der Studie:

Die randomisiert-kontrollierte Pilotstudie (zur Wirksamkeit der Hypnobox-App auf Schlafstörungen bzw. -probleme) bediente sich dem elektronischen Sleep Tracking mit dem Withings Sleep Analyzer, den die Proband:innen Zuhause anwendeten. 

Untersucht wurden Personen, die Hypnose gegenüber aufgeschlossen waren und entsprechend dem psychiatrischen Klassifikationssystem DSM-V die Kriterien einer Insomnie (Schlafstörung) erfüllten. Nachtschicht-Berufe und Substanzeinnahmen sowie bestimmte Erkrankungen wirkten ausschließend. 


Ergebnisse:

Die Analyse der Fragebögen ergab eine signifikante Verbesserung des Schlafverhaltens (ISI - Insomia Schlaf Index, T = 1,385; p = 0,09), der Schlafqualität (PSQI - Pittsburgh Schlafqualitätsindex, T = 1,702; p = 0,05) und dem Alltagsempfinden (MFI - Multidimensional Fatique Inventory, T=2.138; p=0.02) durch die "HypnoBox-App" zum Zeitpunkt der Post-Messung, also nach zwei Wochen regelmäßiger Hypnose (T1). Diese Verbesserung dauerte auch 4 Wochen nach der Intervention weiter an (T2).  


Schlussfolgerung:

Die Hypnose-Gruppe verbessert ihren Schlaf und dem daraus resultierenden Alltagsempfinden deutlich. Bei der Analyse der Sleep-Analyzer-Daten wurde innerhalb der Hypnosegruppe ein signifikanter Anstieg der Schlafbewertung (T = 2,158; p = 0,02) festgestellt. Zudem war dieser Anstieg linear um 0,5 Punkte pro Nacht. Die Schlafbewertung setzt sich aus den Variablen Schlafdauer, REM-Schlafdauer, Leicht-Schlafdauer, Tief-Schlafdauer, der Dauer der Wachphase und der Anzahl des Aufwachens pro Nacht zusammen.


Die Placebo-Gruppe zeigt eine deutliche Verbesserung in ihrem Schlafverhalten.

Die Kontrollgruppe blieb in allen Bereichen unverändert.


Die Follow-Up Ergebnisse bestätigen einen mittelfristigen Effekt der Hypnose-Intervention über 4 Wochen. Die Placebogruppe verschlechterte sich nach 4 Wochen wieder im Alltagsempfinden (MFI).



Fazit:

Hypnose eignet sich für den Einsatz bei Schlafstörungsproblemen. Die größten Effekte zeigen sich auf das Alltagsempfinden im Sinne des Erschöpfungsgrades (MFI-Skala).